Arbeitskreis Kultur-Natur-blüht-auf
Arbeitskreis Kultur-Natur-blüht-auf
Initiiert durch den NABU (Naturschutzbund Baden-Württemberg) wurden auch Kirchengemeinden aufgerufen, sich am sogenannten „EVA-Modellprojekt“ zur Erhaltung der Artenvielfalt in der Kulturlandschaft zu beteiligen. Unsere Landeskirche ist einer der Kooperationspartner. EVA steht für „Entwicklung von lebendiger Vielfalt in der Agrarlandschaft“ – und zwar in drei Bereichen:
Lebendige Äcker – Blumenbunte Wiesen – Heimatmuseum – Streuobst. Äcker sollen durch Blühstreifen für Insekten aufgewertet, Wiesen wieder blumenreicher werden; alte heimische Obstsorten sollen in Streuobstwiesen erhalten bleiben und neu gepflanzt werden. Auf Initiative von Pfarrer Bernd Hofmann gründeten wir im Frühjahr 2008 in einer gut besuchten Auftaktveranstaltung der evangelischen Kirchengemeinde Großaltdorf-Lorenzenzimmern unseren Arbeitskreis, der auch mit der Kommune Großaltdorf und Vellberg zusammenarbeitet. Zu den 14 Mitgliedern gehören unsere Ortsvorsteherin, NABU-Mitglieder, Landwirte und weitere interessierte Personen zwischen 35 und 65 Jahren. Folgende Einzelmaßnahmen führten wir durch bzw. werden fortgeführt:
- Führung durch die heimische Flur Ende Mai 2008 mit Kreisökologe Mathias Messerschmidt aus Lorenzenzimmern und 45 TeilnehmerInnen.
- Ein Standort von Prachtnelken und von Hohem Fingerkraut wird sachgerecht gemäht.
- Auf Anregung des Kreisökologen arbeiten wir an einer Biotop-Vernetzung zwischen dem Naturschutzgebiet alter Gipssteinbruch und den 2km entfernten Magerwiesen am Wasserbuckel. Dazu wurde für den Bauhof der Stadt Vellberg ein Mähplan für Weg- und Bachränder mit jährlichem Wechsel erstellt, so dass Insekten, Vögel, Feldhasen und Rebhühner in den Stauden Nahrung und Unterschlupf finden. Auch eine Benjeshecke wurde angelegt – das heißt: eine alte Hecke wurde teilweise auf den Stock gesetzt und das Schnittreisig daneben zur Verlängerung der Hecke aufgeschichtet. Mit den Jahren wächst auch dort eine Hecke, z.B. durch Samen, die Vögel mitbringen.
- Neben der Kirche wurde 2008 ein Blumenrasen angelegt – eine lebendige Anschauung bunter Vielfalt, eine Weide für Insekten und fürs Auge. Schön war dabei auch die spontane Bereitschaft von Gemeindegliedern, uns zu unterstützen.
- Wir veranstalteten einen gut besuchten Infoabend über Streuobstwiesen mit Sortenprobe im November 2008 – im Sinne des Anliegens „Heimatmuseum Streuobstwiese“. Unser AK-Mitglied Gerhard Mann ist Fachmann für Apfelsorten:
- Brautpaare können einen Apfelbaum einer alten heimischen Sorte spendieren, auf unseren kirchlichen Grundstücken pflanzen und den Ertrag auf Wunsch selber ernten. Das hat sich inzwischen schon eingebürgert.
2010 wurde der Verein mit dem Gospelchor Großaltdorf zusammen im Stuttgarter Schloss im Rahmen des „Ehrenamtspreises“ geehrt.
Weitere Aktionen waren der Entwurf, der Druck auf Schilder und das Aufstellen der gepflockten Schilder an den einzelnen Standorten sowie die ständige Pflege der Schilder.
Auch waren wir immer in Absprache mit dem städtischen Bauhof, um einen Mähplan für Weg- und Bachränder mit jährlichem Wechsel zu erstellen, so dass Insekten, Vögel, Feldhasen und Rebhühner in den Stauden Nahrung und Unterschlupf finden.
Zukunft des Vereins
Im Jahr 2019 werden wir uns der Frage stellen müssen, ob noch mehr getan werden kann, da auch bei uns noch lange nicht alles gut ist:
- Zwar singt und fliegt die Lerche noch über den Feldern,
- Zwar gibt es noch blumenbunte Wiesen,
- Doch auch bei uns ist eher Agrarwüste und um die Äcker könnte es viel mehr blühen